»Paare, die humorvoll miteinander umgehen, kommen leichter über Krisen hinweg«

Spielen kann die Beziehung verbessern, weiß die Paartherapeutin Birgitt Hölzel. Ob mit Mau Mau oder Handschellen am Bett. Hier erzählt sie auch, was »normaler Sadismus« in Beziehungen ist.

Besser als Wimbledon ansehen auf dem Sofa: mal wieder selber spielen. 

Foto: unsplash

Frau Hölzel, warum sollten Paare verspielter miteinander sein?
Birgitt Hölzel: Kurz gesagt: Spielen verbindet. Es kommt aber auf die Art von Spiel an. Spielchen zu spielen kann bedeuten, dass man die Beziehungsperson nicht wirklich ernst nimmt. Etwa wenn man sie bei einer Verabredung versetzt oder indem man ihre Bedürfnisse oder Wünsche ignoriert oder gar abwertet. Aber spielerisch miteinander umzugehen, nämlich albern, verspielt und kreativ zu sein, ist etwas anderes. Egal, ob man abends noch eine Partie »Mensch, ärger dich nicht!« spielt statt eine Netflix-Serie zu bingen oder ob man zum Spaß Hand in Hand ein paar Meter rückwärts durch die Stadt läuft. Wer es etwas verrückter mag: einfach mal nackt und ausgelassen die gemeinsame Wohnung putzen. Dabei schüttet unser Körper unter anderem das Glücksgefühl Dopamin aus, das unsere Vorfreude, und Motivation steigert. Wenn man dieses Gefühl mit seinem Partner verbindet, signalisiert einem das Gehirn: Die Person will ich wiedersehen, mit der macht es Spaß.