Hitomi Sanjo fertigte für das SZ-Magazin mehrere Objekte an – darunter eine Orange in Ketten und eine extraterrestrische Entführung.
Körperbetont: Sabine Timm‑Gnoth studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. In ihrem Atelier – einem persönlichen Spielplatz voller Strand‑, Natur‑ und Flohmarktfunden wie Muscheln, Treibholz und Plastik – kombiniert die Illustratorin und Fotografin aus den Puzzlestücken fantasievolle Miniaturen und bunte Figuren, die sie zu Kunstwerken und Kinderbüchern weiterentwickelt. Das Glas unten enthält frisch gepressten Orangensaft.
Höhlenkunst: Micah Adams lebt in Toronto, Kanada. Er ist Sammler und Künstler zugleich: Mit feinen Sägen und Schmuckwerkzeugen zerlegt er Münzen und andere metallische Alltagsfundstücke und setzt sie neu zusammen – es entstehen kleine Skulpturen, erfundene Tierwesen oder fiktive Münzbilder. Für das SZ-Magazin hat er eine Orange so ausgehöhlt und getrocknet, dass nur ihre Schale mit ausgeschnittenen Öffnungen erhalten blieb.
Flatterhaft: Der in Wien geborene Fotokünstler Bela Borsodi lebt in New York und seiner Heimatstadt. Er ist bekannt für seine Stillleben – in seinem Studio entwickelt und baut er präzise Sets aus Alltagsgegenständen, die er zu überraschenden Kompositionen arrangiert.
Luftnummer: Sonja Yakovleva, in Potsdam geboren, ist Scherenschnittkünstlerin. Ihre Papierarbeiten zeigen Sinnlichkeit und weibliche Selbstbestimmung. Für das SZ-Magazin schnitt sie aus Orangenschalen eine Frauenfigur, die schwungvoll mit den Schalenteilen jongliert.
Foto: Stasia Grishina
In Schale geworfen: Daria Bunz ist Schneiderin, Designerin und autodidaktische Köchin, die ihre Neugier in Stoffe und Lebensmittel gleichermaßen hineinwebt. Hier hat sie Orangenschalen in hauchdünne Streifen gelöst und zu einem filigranen, abstrakten Gebilde verflochten.
Wurm drin: Benoît François ist ein in Berlin lebender französischer Künstler. Seine Arbeiten reichen von der Malerei über Skulpturen bis hin zum Design. Für das SZ-Magazin lässt er in seinem Werk Reversed Mythology einen goldenen Wurm aus einer Orange hervorschlüpfen. Seine Arbeiten waren bereits in der Tate Gallery of Modern Art in London zu sehen. Aktuell arbeitet François an einer Schmuckkollektion.
Kernfrage: Jessi Strixner, geboren in München, ist Holzbildhauerin und bekannt für ihre Illusionsarbeiten. Hier hat sie in eine Orangenschale das Innere einer vermeintlichen Avocado gesetzt. Der Titel ihres Werks: Fake News. Ein doppelter Trick – denn die Avocado ist aus Lindenholz, und in einer Orange erwartet man ohnehin etwas anderes.
Man muss die Zeste feiern
Man kann sie schälen, essen, pressen – und sonst? Hitomi Sanjo, Micah Adams, Sonja Yakovlev und fünf weitere Kreative zeigen, was man aus einer Orange alles machen kann.

Kettenreaktion: Hitomi Sanjo, auf Instagram heißt sie hito660,ist eine Meisterin der thailändischen Fruchtschnitzkunst und gibt ihr Wissen als Lehrerin der traditionellen Technik weiter. Sie lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in Shonan (Japan) zwischen Meer und Bergen.