SZ-Magazin: Herr Fricke, Sie veranstalteten kürzlich eine Dinner-Reihe mit dem Titel »No Meat – No Future«. Warum gibt es Ihrer Ansicht nach ohne Fleisch keine Zukunft?
Vincent Fricke: Fleisch ist in unserer Esskultur in Europa, vor allem in Deutschland, fest verankert. Die meisten Menschen möchten nicht komplett auf Fleisch verzichten. Verzicht ist einfach negativ behaftet. Esskultur entwickelt sich, man kann sie nicht von heute auf morgen ändern. Der Verzicht auf Fleisch würde auch den Verzicht auf andere tierische Produkte bedeuten.
Inwiefern?
Solange wir Eier essen, müssen wir Hühner halten und irgendwann schlachten. Wenn wir auf alles verzichten, wäre das auch in Sachen Nährstoffen eine Herausforderung, weil jeder die Nährstoffe aus tierischen Produkte anderweitig ersetzen müsste. Fleischkonsum hat in unserer Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt, darauf haben sich unsere Körper nun einmal eingestellt.